Abwasserbetrieb erneuert Entwässerungssystem in Ostertorstraße
Baubeginn am 3. Juli – Vollsperrung von Einmündung Brennerstraße bis einschließlich städtischem Parkplatz – Zufahrt für Anlieger gewährleistet
Der Abwasserbetrieb der Stadt Rinteln erneuert ab dem 3. Juli Abwasserleitungen in der Ostertorstraße sowie auf dem Verbindungsstück zum nördlich liegenden Hauptpumpwerk. Die Baumaßnahmen sind auf acht Wochen angesetzt. Grit Seemann, technische Betriebsleiterin des Abwasserbetriebs, erklärt: „Das Entwässerungssystem in der Ostertorstraße ist in die Jahre gekommen und muss jetzt dringend erneuert werden. So gewährleisten wir die einwandfreie Entsorgung des benutzten Wassers.“ Ab dem 6. Juli wird die Ostertorstraße zwischen Exten und Rinteln beziehungsweise in Gegenrichtung während der gesamten Bauzeit für den Durchgangsverkehr gesperrt. Auf die Vollsperrung wird bereits in Exten an der Einmündung der Straße Vor den Höfen in die Mittelstraße sowie in Rinteln an der Einmündung der Weserstraße in die Mühlenstraße hingewiesen.
Der städtische Parkplatz an der Ostertorstraße dient der Baufirma als Bauplatz und -lager und bleibt deshalb während der gesamten Bauzeit gesperrt. „Wir sind uns bewusst, dass durch die Arbeiten erhebliche Einschränkungen für die Rintelner entstehen. Für die einwandfreie Abwasserentsorgung ist die Maßnahme allerdings unabdingbar“, erklärt Diplomingenieurin Grit Seemann und fügt hinzu: „Den Zeitpunkt während der Sommerferien sowie die Art und Weise der Ausführung haben wir sorgsam gewählt. Ein Beispiel dafür ist das innovative Spülbohrverfahren, das uns erlaubt, den größten Bauabschnitt zu bewältigen, ohne die Straße aufgraben zu müssen. Ein erheblicher Vorteil vor allem für die Anwohner.“ Für Anlieger bleibt die Zufahrt weitgehend bestehen. Auch der Weiterbetrieb der Abwasserentsorgung sowie die Müllabfuhr sind während der gesamten Baumaßnahme gewährleistet. Die betroffenen Anlieger werden rechtzeitig informiert, Arbeiten fallen für sie nicht an. Den kurzen Bauabschnitt zwischen Ostertorstraße und Hauptpumpwerk lässt der städtische Betrieb in offener Bauweise modernisieren – dort ist das Spülbohrverfahren lagetechnisch nicht möglich.
Leitungen werden fit gemacht für nächste Jahrzehnte
Der Abwasserbetrieb betreibt in der Ostertorstraße in Rinteln ein Abwasserpumpwerk, in dem Schmutz- sowie Regenwasser in getrennten Kanälen von Teilen der Rintelner Altstadt und weiteren Ortsteilen zusammenkommen. Die Rohre sind eine wichtige Verbindung zur Kläranlage. Die vor etwa 60 Jahren verbauten Leitungen müssen jetzt turnusgemäß ausgetauscht werden, um undichte Stellen durch Korrosion zu vermeiden. Durch die Erneuerung macht der Abwasserbetrieb das Entwässerungssystem fit für die nächsten Jahrzehnte: Moderne Kunststoffrohre bringen Schmutzwasser in die Kläranlage, um dort aufbereitet zu werden; Regenwasser kann in einem getrennten Kanal ins Gewässer „Alte Exter“ abfließen.
Das ist geplant
Die Baumaßnahme erfolgt in zwei Abschnitten. Auf der Geraden zwischen dem Hauptpumpwerk und der südlich liegenden Ostertorstraße werden die neuen Leitungen in offener Bauweise verlegt. Erst wenn die neuen Regen- und Schmutzwasserleitungen parallel zu den bestehenden fertig sind, werden die alten Kanäle stillgelegt. Etwas anders läuft es auf der Ostertorstraße: Dort kann das städtische Unternehmen das unterirdische Spülbohrverfahren anwenden. Lediglich eine Start- und eine Zielbaugrube von jeweils zwei mal fünf Metern müssen ausgehoben werden. Die Startbaugrube befindet sich an der Kreuzung Ostertorstraße mit der Brennerstraße, die Zielbaugrube auf Höhe des städtischen Parkplatzes in der Ostertorstraße. Im Bereich der Startbaugrube kann es zeitweise zu Einschränkungen für den Lieferverkehr Richtung Innenstadt kommen. Der Abwasserbetrieb bittet um Verständnis.
Innovatives Spülbohrverfahren
Beim innovativen Spülbohrverfahren bohrt und spült ein Spezialgerät unterirdisch, in einer Tiefe von etwa drei Metern, einen Tunnel für die neue Leitung. An der Startbaugrube steht das schwere Gerät und treibt den Bohrer 200 Meter weit durch den Boden Das neue Rohr liegt an der Zielgrube bereit, um durch die neu entstandene Leitungsführung eingezogen zu werden. Das Verfahren hat zahlreiche Vorteile: Zum einen ermöglicht es, in drei Metern Tiefe zu bohren, um bestehenden Anschlüssen und Rohren auszuweichen. Zum anderen bleibt der Straßenbelag unbeschädigt und befahrbar. Das ist vor allem für Anwohner entscheidend. Zudem ist die Bauzeit deutlich kürzer. Die Baumaßnahme führt die Firma Kögel Bau GmbH, Bad Oeynhausen aus.